Rheinhessen - Eine Region entdeckt ihre Geschichte
Das Ortsmuseum Flonheim präsentiert die Ausstellung "Rheinhessen - Eine Region entdeckt ihre Geschichte"
Seit der Römerzeit ist das Gebiet um Bingen, Mainz, Worms und Alzey eine einzigartige Kulturlandschaft. Nach der Beendigung der Napoleonischen Kriege und der Neuordnung Europas im Wiener Kongress gelangte dieser Raum 1816 in den Besitz des Großherzogs von Hessen-Darmstadt, Ludwig I., der daraus die Provinz Rheinhessen machte. Seitdem hat die Region eine 200-jährige wechselvolle Geschichte hinter sich, welche die Wanderausstellung unter verschiedenen Gesichtspunkten und auf interdisziplinäre Weise nachzeichnet. Politik- und ereignishistorisch nimmt sie die Besitzergreifung durch Herzog Ludwig ebenso in den Blick wie die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Region. Thema ist natürlich auch die Zeit der NS-Diktatur mit ihren politischen Verfolgungen und der Shoah sowie der Zweite Weltkrieg und die daraus resultierenden Konsequenzen – etwa die massiven Kriegszerstörungen. Prägend waren zudem die Besatzungszeiten durch die Franzosen und der Neuanfang Rheinhessens als Teil des Landes Rheinland-Pfalz nach 1945. Darüber hinaus beschäftigt sich die Ausstellung mit wirtschaftsgeschichtlichen Aspekten, z.B. im Hinblick auf Landwirtschaft und Industrialisierung sowie mit kultur- und kunsthistorischen Einflüssen etwa durch den Jugendstil an der Wende zum 20. Jahrhundert oder rheinhessischen Persönlichkeiten der Literatur. Nicht zuletzt schaut sie aus der sozial- und sprachwissenschaftlichen Perspektive auf die rheinhessische Bevölkerung, wobei Themen wie Aus- bzw. Einwanderung sowie die Dialekte in der Region zur Sprache kommen.